Point of no return

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Ausgezeichnet mit dem Theaterpreis der 

Bürgerstiftung Hildesheim 2016! 

Projektionen menschlicher Sehnsüchte sind durch die digitalen Medien zu einem unerschöpflichen Ozean geworden, der das Leben ununterbrochen umspült. Immer neue Chancen und Verprechungen bilden einen verwirrend wuchernden, verheißungsvollen Dschungel. Doch je größer die Bandbreite der Optionen und scheinbar verpassten Gelegenheiten, desto aufgeladener das Wunschbild der einmaligen, entscheidenden Begegnung, die das Leben in eine Bahn lenkt, für immer verändert und der Verwirrung ein Ende setzt. Im Windschatten von Freiheit und konsumistischer Entgrenzung wächst die Sehnsucht nach Eindeutigkeit, Tabula Rasa, nach Erlösung von all den Entscheidungen – verkörpert im idealen Lebenspartner. 

In einem Bildersturm von Projektionen und Blitzlichtern erzählt Theater Aspik, angelehnt an Francois Truffaults Film „Mississipi Mermaid“ die Geschichte zweier Menschen, die sich bis ins hohe Alter rettungslos ineinander verhaken: Das Paar findet sich über eine Annonce und schwört sich ewige Liebe, noch vor der ersten Begegnung. Als sich aber herausstellt, dass sich hinter ihren Namen andere Identitäten verbergen, wird ein kriminalistisches Drama in Gang gesetzt, das die beiden nicht auseinander bringt, sondern erst recht fatal zusammenschweißt ... 


Credits

Regie: Uli Jäckle | Von und mit: Florian Brandhorst, Oliver Dressel, Luzia Schelling| Technik/Assistenz: Gudrun Gadow| Fotos: Clemens Heidrich

Gefördert durch das Land Niedersachsen, die Stiftung Niedersachsen und die Friedrich Weinhagen Stiftung, Hildesheim.


 

Termine

Karten gibt es online unter www.theaterhaus-hildesheim.de oder unter der Telefonnummer (05121) 698 14 61

15. Okt. 2015 | Theaterhaus Hildesheim | 20:00  | Premiere  

16. Okt. 2015 | Theaterhaus Hildesheim | 20:00

23. Okt. 2015  | Theaterhaus Hildesheim | 20:00

24. Okt. 2015 | Theaterhaus Hildesheim | 20:00

25. Okt. 2015 | Theaterhaus Hildesheim | 20:00

08. Mai 2016 | TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim| 20:00

09. Mai 2016 | TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim | 20:00

10. Mai 2016 | TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim | 20:00

11. Mai 2016 | TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim | 20:00

12. Mai 2016 | TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim | 20:00

 


 

Pressestimmen

Aus: "ES GIBT KEIN ZURÜCK – Theater ASPIK beschreibt „Point of no Return“ in absurd zugespitzter Liebesgeschichte"

„Eine Bettszene erfasst das ganze Dilemma. Louis (Oliver Dressel) und die falsche Julie (Luzia Schelling) schlafen nach überstürzter Heirat zum ersten Mal beisammen. Dafür strecken sich Dressel und Schelling auf dem nackten Bühnenboden aus, unbequem an eine Leinwand gelehnt, auf die ein Ehebett geworfen ist. Aber ihre Körper sind nicht eingespielt, nur ineinander verschlungene Fremde. Das projizierte geteilte Bett – ein Wunschbild. (...) Im Zentrum der Inszenierung von Uli Jäckle steht ein Leinwand-Guckkasten, der die Ausweglosigkeit der Bühne (...) noch einmal verstärkt. Darauf werden computersimulierte Luxusappartments oder Traumbilder in historistischer Manier geworfen. Bunte Schatten, die sich auch über die Figuren auf der Bühne legen, die davon gefangen genommen, geblendet sind. Es geht um Projektion. Um das Wunschbild einer entscheidenden Begegnung. die große Liebe. Oliver Dressel spielt Louis Mahé, einen verwöhnten Kerl mit Glatze und Zöpfchen, der sogar seine Liebesbriefe vom Hausverwalter aufsetzen lässt. Dabei blitzt bei Dressel immer wieder Jean-Paul Belmondo durch. Ein Typ, der zugreift – schlitzohrig bis zur Simplizität. Seine Geliebte Julie, die tatsächlich Marion Vergano heißt und eine falsche Identität angenommen hat, lässt Luzia Schelling tippeln, kokettierend, mit großem Augenaufschlag auftreten. Ihre Figur fängt hitchcocklike dieser leere Voegelkäfig ein, den sie mit sich schleppt. Eine Frau als Gefangene der eigenen Lebenslüge. Dazwischen steht Florian Brandhorst als unterwürfig-listiger Comolli. Ein Hausverwalter im grauen Anzug, der in den Liebesbriefen an die wahre Julie Rousselle schreibt, er sei in ihrer Jackentasche, wenn sie nach dem Feuerzeug taste. Poetisch und passiv-aggressiv. Louis und die falsche Julie sind sich denkbar fremd. Das ist ein einleuchtendes Bild für die Liebe  unserer Zeit, die Niklas Luhmann mit dem Satz der doppelten Simulation einfing. Dressel und Schelling gelingt dabei, dieser absurd zugespitzten Lovestory eine Dringlichkeit abzugewinnen, die durchs augenzwinkernde Kokettieren mit Leinwand und Projektor davor bewahrt wird, ins Plump-Authentische abzugleiten. Sie sei wegen ihm, Louis, zurückgekommen, brüllt Marion, nachdem sie ihre Lebenslüge gestanden hat. Weil sie ihn liebe. Und Louis brüllt zurück: „Ich glaube dir!“ Und Marion: „Quatsch, du glaubst mit nicht!“ (...) Ein absolut gelungener Premierenabend.“

Maximilian Balzer, Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 17.10.2015